Nachhaltige Landwirtschaft: Afrika zur Kornkammer der Zukunft machen
Afrika, reich an landwirtschaftlichem und natürlichem Potenzial, gilt als die Kornkammer der Welt. Die Landwirtschaft des Kontinents nachhaltig zu gestalten und sie mit dem Erhalt der Artenvielfalt in Einklang zu bringen, bleibt jedoch eine große Herausforderung, erklärten Experten und Politiker am Vorabend des ersten Africa Conservation Forum der International Union for Conservation of Nature (IUCN) in Nairobi.
Während einer Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltige Landwirtschaft: Afrikanische Lösungen für Natur und Menschen“ identifizierten Experten mehrere Hindernisse für die Vereinbarkeit von Landwirtschaft und Umweltschutz. Dazu gehören wirtschaftliche Barrieren und mangelnde Unterstützung für Kleinbauern, die oft skeptisch gegenüber den Erträgen von Renaturierungs- und Naturschutzprojekten sind.
Die Diskussionsteilnehmer betonten, wie wichtig es sei, den Kleinbauern wirtschaftliche Vorteile zu sichern, um sie zu motivieren, sich an Naturschutzprojekten zu beteiligen. Sie forderten, sie in die Agrar- und Entwicklungspolitik einzubinden und ihnen geeignete Märkte mit fairen Preisen zu garantieren.
Die Agrarökologie gilt als beste Lösung für den Erhalt der Biodiversität, die Erhaltung gesunder Böden und die Wiederherstellung von Land. Allerdings bleiben der Mangel an langfristiger Finanzierung, das Fehlen von Wertschöpfungskettenkomponenten für Wiederherstellungssysteme, soziale Konflikte sowie soziale und kulturelle Barrieren, wie beispielsweise der Ausschluss von Frauen von Wiederaufforstungsprojekten in einigen Gemeinden, Herausforderungen.
Ein weiteres Hindernis ist der eingeschränkte Zugang zu Technologie. Aufgrund mangelnden Wissens und Bewusstseins beherrschen afrikanische Landwirte bestimmte technologische Verfahren nicht und bevorzugen ihre traditionellen Methoden.
Grethel Aguilar, Generaldirektorin der IUCN, bekräftigte, dass die Organisation, die mehr als 1.400 Mitgliedsverbände und 16.000 Experten vereint, mit Regierungen und der Zivilgesellschaft in Afrika zusammenarbeiten möchte, um junge Menschen zu unterstützen und die Zukunft des Kontinents zu gestalten. „Trotz unserer Unterschiede müssen wir zusammenarbeiten, die Kraft der Landwirtschaft nutzen, um den Klimawandel zu bekämpfen und naturbasierte Lösungen zu entwickeln. Das ist für die Wiederherstellung von Land und die Gewährleistung der Ernährungssicherheit unerlässlich“, sagte sie.
Frau Aguilar verwies auf ein von der IUCN unterstütztes Projekt in Ruanda, bei dem durch die massive Wiederaufforstung von 2.000 Hektar die Auswirkungen von Überschwemmungen und Erdrutschen verringert wurden.
Die offizielle Eröffnung des African Conservation Forum fand am 26. Juni 2024 statt. Diese Veranstaltung stellt einen bedeutenden Meilenstein für den Naturschutz in Afrika dar und unterstreicht die Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen für eine erfolgreiche Zukunft.
Djamiou ABOUDOU