Bakterielle Welke-Epidemie in Afrika: Debatte über gentechnisch veränderten Reis
Wissenschaftler der internationalen Reisinitiative „Healthy Crops Project“ haben kürzlich Alarm geschlagen: Ein neuer Stamm der Bakterienwelke befällt ostafrikanische Reisfelder. Patentierte gentechnisch veränderte Sorten könnten die Lösung des Problems sein, sagen sie.
Die Bakterienwelke stellt eine wachsende Bedrohung für den Reisanbau in Ostafrika dar. Das von der Gates Foundation geförderte Projekt „Healthy Crops“, an dem Forscher amerikanischer und deutscher Universitäten, des französischen Instituts für Entwicklungsforschung (IRD), des Internationalen Reisforschungsinstituts (IRRI) und anderer Organisationen beteiligt sind, identifizierte in Tansania einen chinesischen Stamm der Bakterienwelke. Mithilfe von Genomeditierungstechniken verliehen sie dem in Afrika angebauten Reis anschließend eine Breitbandresistenz gegen die Krankheit.
Der daraus resultierende gentechnisch veränderte Reis könnte in Kenia eingeführt werden, wo neue Vorschriften die Einführung gentechnisch veränderter Pflanzen erlauben. Dies wirft jedoch Fragen zum geistigen Eigentum auf, da diese Reissorten patentiert sind.
Es ist erwähnenswert, dass das IRRI und seine Partner nicht zum ersten Mal gentechnisch veränderte Lösungen zur Bekämpfung der Bakterienwelke vorschlagen. Vor zwanzig Jahren entbrannte eine Kontroverse um „BB-Reis“, den ersten gentechnisch veränderten Reis, den das IRRI auf den Philippinen im Feld erprobte. Gegner gentechnisch veränderten Reises argumentierten, die langfristige Lösung dieses Problems liege in der Wiederherstellung der Nutzpflanzenvielfalt und nicht in der Einführung gentechnisch veränderter Sorten.
Die Situation in Ostafrika ist komplex, da die Bauern oft lokale Reissorten bevorzugen. Anstatt diese Sorten zu ersetzen, halten es einige Experten für sinnvoller, den Bauern zu helfen, Resistenzen in ihren lokalen Kulturen zu entwickeln und geeignete landwirtschaftliche Praktiken zur Bekämpfung der Krankheit anzuwenden.
Die Bakterienwelke-Epidemie in Ostafrika stellt die Ernährungssicherheit der Region vor erhebliche Herausforderungen. Ob gentechnisch veränderte Sorten die Lösung sind, bleibt ein zentrales Diskussionsthema. Die Forschung geht weiter, und zukünftige Entscheidungen werden erhebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft in der Region haben.
Vielen Dank an MVIWATA für seine Hilfe bei diesem Artikel.
Quelle: https://grain.org/e/7038